Gewerbe und Handel im Mittelalter

Mit Wasserkraft betriebene Mühlen, Sägen und Stampfen sind die ältesten Gewerbebetriebe. Der Ortsname Mühlebach, der 1318 erstmals aufscheint, weist bereits auf die Existenz einer Mühle hin, die vom Küferbach betrieben wurde.
1585 standen nach einem landesfürstlichen Rechnungsbuch in Dornbirn folgende Mühlen in Verwendung: die Mühle, genannt die Segen (die Sägemühle, nach der die Siedlung Sägen benannt ist), die Mühlen in der Kehlen und in Adelsgehr, die Schnellenmüli am Stiglbach (Haselstauderbach), die untere Mühle am Stiglbach, die Mühlen in Völckistobel, im Ried (die alte Riedmühle), an der Dornbirnerach, die untere und die obere Mühle am Steinebach, die Mühle im Schnellen, eine Säge in der Achmühle, eine Schleifmühle und Wasserhammer ohne Ortsangabe sowie eine Schleifmühle am Gießen, einem Vorgänger des Müllerbachs.

Die übrigen Handwerker und Gewerbetreibenden arbeiteten wohl überwiegend im Nebenerwerb zur Deckung des lokalen Bedarfs. Frühe Familiennamen (oder vielleicht noch Berufsbezeichnungen) wie Schmied, Schmitter, Weber, Zimmermann, Maurer, Schneider, Gerber weisen auf entsprechende Tätigkeiten hin. Als Wirte scheinen Landammann Martin Mäser (1539) und Hans Diem in Stiglingen (1604) auf.
Ein jährlicher Herbstmarkt, auf dem die Dornbirner landwirtschaftliche Produkte und vor allem Vieh feilbieten konnten, gab es bereits um die Mitte des 16. Jahrhunderts, wahrscheinlich schon früher.


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Autor:

Alois Niederstätter

Literatur:

NIEDERSTÄTTER Alois: Dornbirn im Mittelalter in: Werner Matt, Hanno Platzgummer (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dornbirn, Band 1, 2002