Autor:
Manfred Tschaikner
Marienkapelle in Haselstauden
In Haselstauden stand "schon seit alters" eine Marienkapelle. Ihre bislang erste urkundliche Erwähnung liegt für 1642 vor, als Anna Huber etliche Stiftungen an die Kapelle verzeichnen ließ. Unter anderen vermachte sie ihr ein Dreifaltigkeitsbild. Eine bischöfliche Einweihungsurkunde vom Oktober 1656 lässt auf einen Neubau schließen.
Die Kapelle muss schon früh gut eingerichtet gewesen sein, denn hier ließen sich vereinzelt sogar Fremde aus den höchsten Schichten trauen, am 10. Januar 1684 zum Beispiel der Bludenzer Bürgermeister Franz Josef Zürcher mit Maria Salome Sprengerin. Im Jahr 1730 wurde für die alte Kapelle ein kleiner Altar angeschafft.
Um 1740 mussten die Haselstauder ihre Glocke umgießen lassen, wofür sie von der Gemeinde einen Zuschuss erhielten. Da die Kapelle bereits baufällig war, beschloss man 1766, in den Haselstauder Berg- und Talsiedlungen für einen Neubau zu sammeln, für den das Gericht Holz zur Verfügung stellte. Das Bauvorhaben kam jedoch bis 1792 nicht voran, da sich der reiche und einflussreiche Wirt Johann Kaspar Feurstein gegen eine Verlegung der Kapelle aus der Nachbarschaft seines Gasthauses gewehrt haben soll. 1785 wurde Haselstauden zu einer Expositur und Peter Ilg zum ersten Expositus erhoben. Der Geistliche wohnte nun auch in Haselstauden.
Siehe auch: Kirche Maria Heimsuchung - Geschichte
Literatur:
TSCHAIKNER, Manfred: Dornbirn in der frühen Neuzeit. In: Werner Matt, Hanno Platzgummer (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dornbirn, Band 1, 2002.