Autor:
Manfred Tschaikner
Bruderschaften
In Dornbirn bestanden verschiedene Bruderschaften, also Zusammenschlüsse von Laien zu einem frommen Zweck. Die älteste war die 1629 gegründete Rosenkranz-Bruderschaft. Um ihre Errichtung, die ein Ende der damals grassierenden Pestepidemie bewirken sollte, hatten sich unter anderem auch Graf Kaspar von Ems und seine Gemahlin bemüht. Die Mitglieder dieser "Rosari-Sodalität" beteten später jährlich an einem bestimmten Tag gemeinsam um eine gute Sterbestunde. 1741 verfügte die Vereinigung über ein Kapital von 560 Gulden. Die Rosenkranzbruderschaft nannte man schon 1653, aber vor allem im 18. Jahrhundert zumeist Unsere-Liebe-Frauen-Bruderschaft oder Muttergottesbruderschaft. 1783 wurde sie aufgehoben und ihre Einkünfte für die Trivialschule verwendet.
1667 genehmigte der Papst die Statuten der Oberdorfer Sebastiansbruderschaft. Die Bestätigung durch den Bischof zu Konstanz setzte im folgenden Jahr die Gründungsversammlung der Bruderschaft in Kraft.
Am 21. Januar 1768 beging die Sebastian-Bruderschaft ihr hundertjähriges Bestandsjubiläum. Die Feier, zu der 29 auswärtige Geistliche sowie zahlreiche weltliche Gäste geladen waren, ließ man sich 128 Gulden kosten.
Literatur:
TSCHAIKNER, Manfred: Dornbirn in der frühen Neuzeit. In: Werner Matt, Hanno Platzgummer (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dornbirn, Band 1, 2002.