Autor:

Ingrid Böhler

Arbeiterheim

Zentrum der sozialdemokratischen Bildungsarbeit und zugleich „der wichtigste Kristallisationspunkt der Vorarlberger Sozialdemokratie, [wo] die Fäden der heimischen Arbeiterbewegung [zusammenliefen]“ (Werner Bundschuh), war das Arbeiterheim in der Viehmarktstraße 3. Im März 1919 von der Genossenschaft der „Vereinigten Schreiner“ erworben, fungierte ein eigens hiezu gegründeter Verein als Erhalter. Hier tagten die Parteigremien, trafen sich die diversen sozialdemokratischen Vereine, Vorträge wurden gehalten, Schulungen von Parteijugend (organisiert in der Sozialdemokratischen Arbeiterjugend umfasste sie ca. 20 Mitglieder) und Frauenfunktionärinnen durchgeführt und Feste gefeiert. Die 1924 angesuchte Schankkonzession ermöglichte die Verpflegung der zahlreichen BesucherInnen. Eine hauseigene Bibliothek stand zur Verfügung. Nahe stehende Vereinigungen wie die Mietervereinigung Österreichs oder die Freigewerkschafter fanden ebenso Unterkunft wie die Redaktion der „Vorarlberger Wacht“. Mitte der 20er Jahre wurde ein Turnsaal angebaut, da dem Arbeiter-Turnverein „Freiheit“ von der Stadt die Benützung einer Schulturnhalle nicht erlaubt worden war.


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Arbeiterturner (Stelzer, N., Furlan und Battisti v. l.) vor dem Gasthaus Arbeiterheim

Litertur:

Ingrid Böhler: Dornbirn 1914-1945. In: Werner Matt, Hanno Platzgummer (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dornbirn, Band 2, 2002, S. 175.

Werner Bundschuh: Das Dornbirner Arbeiterheim – ein sozialdemokratischer Dorn im „bürgerlichen Fleisch“. In: Dornbirner Schriften, Heft 22 (1996), S. 59-132.