Autor:

Ingrid Böhler

Der Erste Weltkrieg

Das Attentat, dem am 28. Juni 1914 der österreichisch-ungarische Thronfolger und seine Ehefrau in Sarajewo zum Opfer fielen, war ein Ereignis von weltgeschichtlicher Bedeutung. Der „Große Krieg", wie der Erste Weltkrieg genannt wurde, bevor es zum Zweiten Weltkrieg gekommen war, begann einen Monat später. Schließlich rief das Vaterland mit der Generalmobilmachung, die am 31. Juli erfolgte und überall im Gemeindegebiet plakatiert wurde, 2.400 Dornbirner zwischen 18 und 42 Jahren zu den Waffen. Auch hier waren auf den Zügen, die wenige Tage später die ersten Soldaten in Richtung Front transportierten, kriegslüsterne Sprüche wie Serbien muss sterbien oder Jeder Schuss ein Russ zu lesen, wurden zu „Hurra-Rufen" Hüte in die Luft geschleudert.
Die eingerückten Dornbirner bis zu 35 Jahren dienten in erster Linie bei den vier Tiroler Kaiserjägerregimentern und bei den drei Regimentern der Tiroler Landesschützen (auch Kaiserschützen genannt), die älteren Jahrgänge bei den Tiroler Landsturmregimentern Nr. 1 und 2. Für Empörung sorgte, dass auch die Landesschützen und vor allem der Landsturm (Standschützen) entgegen ihrer traditionsgemäßen Aufgabe, die engere Heimat zu verteidigen, an den serbischen und galizischen Kampfschauplätzen in Einsatz gelangten.
Anfang 1916 standen rund 3.000 Dornbirner im Felde, ein Jahr später bereits über 4.000 – das entsprach einem Viertel der in Friedenszeiten zuletzt erhobenen Bevölkerung. Besonders viele Dornbirner Soldaten verloren zwischen 1914 und 1916 ihr Leben, in den ersten beiden Kriegsjahren vor allem bei den verheerenden Schlachten in Russland und Galizien, ab 1916 kam das Gros der zu beklagenden Toten bei den Kämpfen an der Tiroler Gebirgsfront um.

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Verabschiedung der Standschützen am Dornbirner Bahnhof Copyright Stadtarchiv Dornbirn; Album Hengl

Bilanz der Kriegsopfer unter den Dornbirner Soldaten

Literatur:

Ingrid Böhler: Dornbirn 1914-1945. In: Werner Matt, Hanno Platzgummer (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dornbirn, Band 2, 2002, S. 165.