Autor:
Werner Matt
Gedenkstein für Opfer des Nationalsozialismus 1993
Nach der Befreiung durch französische Truppen im Jahre 1945 sollte es noch mehrere Jahrzehnte dauern, bis sich die Geschichtsschreibung mit der NS-Vergangenheit Dornbirns kritisch auseinander setzte. Hier sind vor allem die Arbeiten von Werner Bundschuh, Werner Dreier, Meinrad Pichler und Harald Walser zu nennen. Sie begannen Anfang der 80er Jahre, gegen oft heftige Widerstände, ihre Forschungs- und Publikationstätigkeit.
1988 schenkte die Johann-August-Malin-Gesellschaft der Stadt Dornbirn eine Tafel mit den Namen der NS-Opfer und initiierte damit eine lang andauernde Diskussion um ein Mahnmal. Fünf Jahre später, 1993, wurde der Gedenkstein für die Opfer der NS-Diktatur im Park vor dem Stadtarchiv/Stadtmuseum aufgestellt. Elf Namen, die eigens von einem Historikerteam (Thomas Albrich u. Michael Gehler) überprüft worden waren, wurden in den Stein gemeißelt. Der Text, der von einem parteiübergreifenden Gremium aus der Stadtvertretung erarbeitet wurde, lautet:
Friede – Menschenwürde – Toleranz.
Zur Erinnerung an alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dornbirn, die Opfer der NS-Gewaltherrschaft wurden, die in Konzentrationslagern und Gefängnissen gelitten haben, die ausgegrenzt und verfolgt wurden, den wehrlosen Opfern der Euthanasie und den Ermordeten von Widerstand und Verfolgung.
Rudolf Bodemann, Wilhelm Himmer, Julius Kilga, Hugo Lunardon, Hilar Paterno, Franz Perle, Johann Prantl, Oswald Schwendinger, Arthur Sohm, Maria Wieland, und Otto Wohlgenannt.
1996 wurde die Liste der Opfer um die Namen der Familie Turteltaub ergänzt:
DI Edmund Turteltaub, Gertrud Turteltaub, Hans Turteltaub und Walter Turteltaub.
Nach einigen Opfern wurden inzwischen Straßen in Dornbirn benannt.