Autor:
Thomas Planinger
Stadterhebung
Die Stadterhebung Dornbirns am 21. November 1901 stellt wohl eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte der Stadt dar.
Nachdem Dornbirn etwas mehr als 100 Jahre zuvor, nämlich 1793 zur Marktgemeinde erhoben worden war, gesellte sich die Gemeinde im Jahr 1901 zu den 3 anderen bislang in Vorarlberg existierenden Städten. Sie war zu diesem Zeitpunkt bereits mit gut 13.000 Einwohnern die größte Gemeinde im Bundesland und ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum in der Region vor dem Arlberg. Im Jahr 1881 war sogar der Kaiser höchstpersönlich in Dornbirn zu Besuch, um das erste Außer-Haus-Telefon der Österreich-Ungarischen Monarchie in Betrieb zu nehmen. Zudem war die EBDL, die Elektrische Bahn Dornbirn – Lustenau soeben in Bau gegangen. So überrascht es kaum, dass in der Stadterhebungsurkunde, die am 28. Februar 1902 in Wien ausgestellt wurde, von einem bedeutenden Aufschwung die Rede ist. Ein kurzer Auszug aus der von Kaiser Franz Joseph I. unterzeichneten Urkunde:
Wir (...) haben Uns in Unserer kaiserlichen und königlichen Machtvollkommenheit bewogen gefunden mit Unserer Entschließung vom 21. November 1901 Unseren getreuen Markt DORNBIRN in Unserem Lande Vorarlberg in huldvollster Würdigung seines geregelten Gemeinwesens und seines bedeutenden Aufschwunges über die Bitte der Gemeindevertretung zu einer Stadt zu erheben.
Als die Nachricht von der bewilligten Erhebung zur Stadt am 5. Dezember per Telegramm in Dornbirn eintraf, veranlasste Bürgermeister Dr. Johann Georg Waibel, dass mit sofortiger Wirkung sämtliche Glocken im Gemeinedegebiet zu läuten seien. Wenige Tage später wurden die offiziellen Stadterhebungsfeierlichkeiten inklusive Fackelzug mit rund 1400 Teilnehmern veranstaltet.
Literatur:
WEITENSFELDER Hubert: Fabriken, Kühe und Kasiner: Dornbirn im Zeitraum von 1770 bis 1914. S. 11-128, hier 11 ff in: Werner Matt, Hanno Platzgummer (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dornbirn 2. Dornbirn 2002, ISBN 3-901900-11-X