Autor:

Werner Matt

Wandgemälde St. Martin - "Die vier letzten Dinge"

Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs wurde 1923 als Monumentalbild an der Stadtpfarrkirche St. Martin ausgeführt. Das Bild kam auf Anregung von Bürgermeisters Engelbert Luger zustande, die Kosten (10.000 Schweizer Franken) wurden durch Haussammlungen und durch Beiträge der Dornbirner Industriellen und der Stadtgemeinde Dornbirn aufgebracht.

Das Kriegergedächtnisbild entstand 1923 nach einem Entwurf von Prof. Josef Huber (Feldkirch-Düsseldorf), dessen Familie aus Dornbirn stammte. Huber war von 1909 bis 1925 Professor der kirchlichen Monumentalkunst an der Düsseldorfer Akademie. Unter dem Titel „Die vier letzten Dinge“ stellt Huber (v.l.n.r.) Tod, Himmel, Gericht und Hölle dar und nimmt speziellen Bezug auf den Ersten Weltkrieg.

Tod: Vom Schutzpatron St. Georg geleitet, ziehen die Krieger in den Uniformen der k.k. Armee zum Eingang des Himmels, ihnen schließen sich Kriegerwitwen und –waisen an.

Himmel: Die Hl. Maria mit dem göttlichen Kind, hinter ihr steht der Landespatron St. Josef, St. Martin als Kirchenpatron, kniet als Fürsprecher der gefallenen Krieger.

Gericht: Den größten Teil des Bildes nimmt Christus als Weltenrichter ein

Hölle: Dargestellt durch den Engelssturz sowie durch jene Theologen und Künstler, die sich mit dem Thema „Hölle – ewige Verdammnis“ beschäftigt haben.

Das Bild ist ein beeindruckendes Zeitdokument, das als „lebendes Geschichtsbuch“ benützt werden kann. Ingrid Böhler schreibt in der dreibändigen Stadtgeschichte: „Ebenso war das zu Ostern 1924 am Portal der St. Martinskirche eingeweihte Kriegerdenkmal in erster Linie ein Zeugnis der Verherrlichung von Krieg bzw. „edlem“ Soldatentum und aussagekräftig, was die offizielle Sicht des Krieges und – diesen überdauernd – die Idealisierung des Militärischen während der Ersten Republik betraf.

Einweihung Ostern 1924 - Copyright StAD Dornbirn

Entwurf Prof. Anton Huber - Copyright StAD Dornbirn

Literatur:

Ingrid Böhler: Dornbirn 1914-1945. In: Werner Matt, Hanno Platzgummer (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dornbirn, Band 2, 2002, S. 165.

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