Autor:

Walter Weinzierl

Hatlerdorf - Pest

In Dornbirn wüthete die Pest fürchterlich im Jahre 1628. In dem gegen Hohenems zu gelegenen Gemeindeviertel Hattlerdorf, welches damals nur einige zwanzig Häuser zählte, die meistens von Leibeigenen der Grafen von Hohenems bewohnt waren, soll nur ein einziges altes Mütterchen am Leben geblieben sein und eine Geiß ohne Hörner, dort „Hattel“ benannt. Dieser Umstand gab diesem Gemeindetheile den gegenwärtigen Namen.

Das Haus, welches das von der Seuche verschonte alte Mütterchen bewohnte, wird heute noch gezeigt; es ist das der Kirche zunächst gelegene und gegenwärtig Eigenthum des Messners. Eine Inschrift auf einer Holztafel in einer Nische der Umfangsmauer des alten Kirchhofes, welcher die im Jahre 1838 abgebrochenen Pfarrkirche umgab, schilderte das Elend jener bedrängnisvollen Zeit unter anderen mit folgenden Worten:
„Klag, Klag, über Klag!
77 Todte in einem Grab.“

Quelle:

Sagen aus Dornbirn gesammelt v. Walter Weinzierl

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