Autor:
Walter Weinzierl
Kehleggs letzte Köhler
Minderwertiges Holz und solches, das schwer zum Triftbach zu schaffen war, wurde in früherer Zeit im Wald bei eigens errichteten Kohlplätzen zu Holzkohle verbrannt. Diese fand
Damals als Schmiedekohle und Kohle für die Eisengießerei regen Absatz.
An der Langenegg, hinter der Alpe Kobel, vor der Alpe Unterfluh und im Valorsertal, befanden sich mehrere ständige Köhlereien. Allein zwischen dem Gunzmoser-Steg und der Alpe Unterfluh waren im Jahre 1857 noch vier im Katasterplan eingeschriebene Kohlplätze in Betrieb. Auch beim heutigen Viehmarktplatz im Schoren war einst eine Köhlerei, auf der unbezeichnetes Triftholz (Wildholz) verkohlt wurde.
Die Köhlerei musste sich mit der Zeit auf kleinere Gebiete beschränken. Zunehmend wurde mit der Bahn billige Steinkohle importiert, welche die Holkohle nach und nach verdrängte. Durch diesen Wandel erlebte die Holköhlerei ein mit Waldbauern tief verwurzelter Erwerbszweig, nach 1900 in Dornbirn seinen Untergang. Am Ende des Ebniterachtales, am Fuße der Alpe Valors, befand sich die letzte Köhlerei des Firstgebietes. Auf diesem Kohlplatz wurde bis zum Jahr 1922 für die Firma Hämmerle minderwertiges Holz aus den dahinterliegenden Wäldern zu Holzkohle verbrannt. Im Winter 1922/23 wurde der Kohlplatz von einer Lawine gänzlich zerstört. Dadurch verloren auch die letzten Köhler von Dornbirn , die hauptsächlich aus Kehlegg stammten, ihre Arbeit in dem alteingesessenen Berifszweig.
Sie hießen: Bonadimann Engelbert, Schattau-Steinebach; Natter Gottfried, Kehlegg; Fuchs Franz, Kehlegg und Köhlermeister Zobel, Nachbauerstraße. (…)
Quelle:
Sagen aus Dornbirn gesammelt v. Walter Weinzierl