Autor:
Franz Kalb
Thurnher
Das war 1920 das stärkste Dornbirner Geschlecht und deutet zweifellos auf eine Funktion beim Oberdorfer Turm. Thurnhers Acker ist 1389 Anrainer am Rindweg. Der Name ist auch im linksrheinischen Teil des Reichshofs Lustenau geläufig, denn die Emser vergaben ihre Lehen innerhalb ihres Besitztums immer nach Bedarf. Die Erstnennung in Dornbirn lag aber weit vor Erbauung des Turms der Emser. Besonders zahlreich waren die Familienmitglieder, die in den geistlichen Stand getreten sind. Da war schon ein Leonhard ca. 1452 in Sulzberg und etwa zu gleicher Zeit ein Bernhard in Hohenems und Dornbirn, wobei es sich wohl um den gleichen handelt. Ulrich war Pfarrer in Dornbirn und hat das Walchsmahd oder Wallenmahd besessen. Erasmus war um 1594 Pfarrer in Bregenz und Franz (1657) ebendort. Josef Andre (1848) war Pfarrer in Bürs und Konrad (1885) der weitbekannte „Barackenpfarrer“ in Wien. Emanuel (1878) wurde nicht nur als Pfarrer vom Oberdorf bekannt, sondern auch als Mundartdichter. Pius (1926) wurde Pfarrer in Eichenberg, ein Ulrich um 1600 Schulmeister in Bregenz. Die Bedeutung des Geschlechts wird durch die Mitgliedschaft in der Gesellschaft „Katz“ zu Konstanz offensichtlich. Es existiert auch ein Wappen mit einem Turm im Schild, das 1587 durch Erzherzog Ferdinand von Tirol verliehen worden sein soll. Es ist aber nicht erkenntlich, ob die derzeitigen Namensträger in Dornbirn zur Führung berechtigt wären.
Literatur:
Dornbirner Schriften 38 Beiträge zur Stadtkunde Dornbirn 2010