Wilhelm Himmer (1910 – 1942)
Schlosser
Wilhelm Himmer (geb. 30.10.1910 – 8.7.1942), geb. in Bludenz, Schlosser in Dornbirn, verh. mit Else Herzig aus St. Margarethen (Schweiz).
Wilhelm Himmer kam in den 1930er Jahren öfters mit Behörden in Konflikt. Bei Besuchen bei der Schweizer Familie seiner Frau kommt Himmer 1939 mit einem Deutschen in Kontakt, der ihn zum Aufbau einer Widerstandsgruppe anregt.
Die Gruppe nennt sich „Aktionistische Kampforganisation“, die Mitglieder rekrutieren sich vorwiegend aus dem Arbeitermilieu.
Im Frühjahr 1940 hebt die Gestapo die Organisation aus und Himmer sowie weitere Personen werden festgenommen. Es dauert zwei Jahre bis es zum Prozess kommt, den der 2. Senat des Volksgerichtshofes Berlin als Schauprozess in Innsbruck führt. Das Urteil am 20. März sieht für Wilhelm Himmer als Anführer wegen Vorbereitung zum Hochverrat die Todesstrafe vor, die am 8. Juli 1942 in Berlin-Plötzensee vollstreckt wurde. Himmers Ehefrau, Elsa Himmer, wurde ebenfalls verhaftet und zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt.
Aufgrund des schlechten Rufes Wilhelm Himmers und politischer Verdächtigungen wärend des Austrofaschismus wurde die „Aktionistische Kampforganisation“ als „kommunistisch“ bezeichnet und allen Beteiligten nach Kriegsende die Anerkennung versagt.
Wilhelm Himmer wird auf dem 1993 errichteten Gedenkstein für Opfer des Nationalsozialismus vor dem Stadtarchiv/Stadtmuseum namentlich erwähnt.
Autor:
Werner Matt
Literatur:
PICHLER Meinrad: Nationalsozialismus in Vorarlberg, 2012.S. 324f.
BÖHLER Ingrid: Dornbirn in Kriegen und Krisen 1914-1945
(Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte, Bd. 23), 2005, S. 177
Link:
Lexikon "Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933-1945"