Dornbirner Alpen

Autor:

Martin Wohlgenannt

Kobel 972 m ü.M.

Die Alpe Kobel, in alten Urkunden auch "Hintarkobel" genannt, gehörte ursprünglich zu den Gemeindealpen, die während des Spätmittelalters aus dem bewaldeten Kranz des vorderen Firstes gerodet wurden.
Erstmalige Erwähnung fand Kobel in einem Feldkircher Stockurbar im Jahre 1612, als die Grenzen der Amtswälder beschrieben wurden: "Der Wald Rohrmoß, stoßt auf an das Gunzmoos, auswert  an Kobel ein an Ach und zur Virten an Langeneggenwald".

Nach einem Auszug "Bausachen aller Art" aus dem Archiv Dornbirn wurde die Alphütte am Kobel im Jahre 1860 erbaut.
Sie entstand am Rand jenes Weges, der vom Tristenbildstock über Holdereggen zur Alpe führte. Errichtet wurde eine stattliche Sennhütte mit auffallendem "Krüppelwalmdach" im Stile der markanten Dornbirner Allphüttentype.

Als von 1910 bis 1915 der neue Knopfweg gebaut wurde und anschließend die Verbindung zum Kobel hinauf, gelangte die Alpe für damalige Verhältnisse in eine ausgezeichnete Verkehrslage. Kobel zählte zu den ersten Alpen, deren Molkeprodukte auf Schlitten oder Karren direkt ins Tal transportiert werden konnten.
Gesennt wurde bis Ende der Fünfzigerjahre, bevor die Bewirtschaftungsform auf Galtvieh umgestellt wurde. Danach wurde die Alpe im Früh- und Spätsommer in altbewährter Form mit dem Jungvieh von Obersehren rund eine Woche lang beschickt.


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Literatur:

Entwicklung der Alpwirtschaft am Dornbirner First Der First im Wandel der Zeit Dornbirn, 2002 S.150 bis 154