Dornbirner Alpen

Autor:

Martin Wohlgenannt

Körb 1.532 m ü.M.

Die alte Körb, ursprünglich auch "Körben" oder "Bettelkörb" genannt, entstammt, wie gut ein Dutzend andere Alpen am First, der "Pindel Alp-Koporation". Sie lage in unmittelbarer Nähe des einstigen Alpzentrums.
Der Name Körb, den die Alpe vor Jahrhunderten erhalten hatte, stammt aus dem althochdeutschen und bedeutet übersetzt "ge-horb-e", was soviel wie Sumpfboden bedeutet. Dass das Zentrum der Alpe, der sogenannte "Bettlerhof", tatsächlich ein einziges Sumpfloch bildet, erklärt, weshalb die Alpe vor unbestimmter Zeit den Namen Körb erhalten hat.
Im Jahre 1618 wurde im Alpbuch erstmals über Alpordnung und Register der Weideberechtigten berichtet. Diese Niederschrift hatte bis zum Verkauf der Alpe im Jahre 1937 Geltung.
Körb musste also schon im Jahre 1618 eine eigenständige Lehensalpe gewesen sein. Die Alpe erstreckt sich mit einer Flächenausdehnung von 183 ha 89 a über ein weites Gebiet am hinteren First und grenzt an die Alpen Altenhof, Binnel, Schönenwald, Wildgerach und Haslach.
1755 erscheint Körb in einer Vergleichsurkunde, in der die Alpgenossen von Altenhof jenen von Körb ein Stück Gut im "Schwarzen Moos" überlassen. Die abgelegene Weide wurde mit Grenzpfosten ausgesteckt und zu Protokoll gegeben, dass Körb und Altenhof die Grenzen mit der Errichtung eines Zaunes, einer Mauer oder eines Grabens festhalten sollen.

Die alte Hütte beim sogenannten "Bettler Hof" entstand im Jahre 1709 in damals erstaunlich großer Bauart. Der Baustil der niedrigen Hütte zeigt Parallelen zu den alten Hütten von Günterstall und Hochbinnel, die um diese Zeit in ähnlicher Bauweise und im selben Stil errichtet wurden. Die großzügige Bauart ist wohl auf die Tatsache zurückzuführen, dass zu jener Zeit im näheren Umfeld keine größeren Hütten zur Einstellung der Kühe vorhanden waren.
Die Alte Hütte auf Bettelkörb diente für 247 Jahre dem Alpbetrieb.
Im Frühjahr 1957 war es dann soweit: Die alte Alphütte wurde am 13. und 14. Juni abgebrochen.
In einem alten Balken fand man beim Abbruch die Jahreszahl 1709, welche mit anderen Angaben zum Bau der Hütte übereinstimmt.

Am 18. August 1957 konnte die neue Alphütte durch Pater Gerold Fussenegger eingeweiht werden.
Im Jahre 1968 wurde die Alpe Körb aus wirtschaftlichen Gründen zum letzten Mal durch eine eigenständige Hirtschaft bewirtschaftet. Danach wurde sie mit Unterfluh und Altenhof vereint und seither gemeinsam durch eine Hirtschaft betreut, die in der Hütte des Altenhofes untergebracht ist.

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Literatur:

Entwicklung der Alpwirtschaft am Dornbirner First Der First im Wandel der Zeit Dornbirn, 2002 S.150 bis 154