Dornbirner Alpen
Autor:
Martin Wohlgenannt
Lindach 1.140 m ü.M.
Die Alpe Lindach ist die einzige Alpe im Dornbirner Gemeindegebiet, die bis heute großteils im Stil der Walsertaler Alptype erhalten geblieben ist. Ursprünglich standen in Lindach 5 Alphütten, die eindrucksvoll an die Walser Alppioniere erinnerten, welche die Alpe im Jahre 1403, also vor knapp 600 Jahren, erstmals in Lehen hatten.
Die waldreiche Gegend von Lindach gehörte ursprünglich zur Großalpe Mellen. Ab dem Jahre 1403 rodeten eingewanderte Walliser nach und nach Teile der heutigen Alpe. Den Hochalpen räumten die Grundherren aus Ems aber gleichzeitig das Recht der Schneeflucht auf Lindach ein. Das heißt, man zog hinunter, wenn das Vieh auf der Mellenalpe überraschend eingeschneit wurde.
Der Name der Alpe entstand, wie vielerorts in diesen Höhen, im Zusammenhang mit Wasser, das schon vor Jahrtausenden ein prägendes Element des Alpenraumes war. Sein Vorkommen galt als Lebensader, Transportmittel und Trinkwasserspeicher.
Die Walser errichteten in Lindach ursprünglich einfache Hütten zur Unterkunft. Vermutlich in einer zweiten Bauphase entstand eine kleine Walser Alpsiedlung, die jede Lehensfamilie mit ihrer gesamten Habe beherbergte.
Im Jahre 1693verursachte ein Felssturz große Schäden an der Alpe, worauf die Pächter bei den Emsern um eine Verringerung der Naturalzinsen ansuchten. Daraufhin wurde ihnen im Jahre 1695 ein Nachlass für 4 Jahre von jeweils "30 Pfund Schmalz und 7 Pfund Käs" gewährt.
Die Hausnummern bestätigen, dass früher ein Komplex von 5 Hütten in Lindach stand. Im Jahre 1964 mussten zwei der alten Hütten einem großen Kuhstall mit Wohntrakt weichen, seither besteht die ursprüngliche Hüttengesellschaft nur mehr aus drei. Die zwei noch verbliebenen alten Hütten entsprechen nach dem Walser Baustil.