Dornbirner Alpen
Autor:
Martin Wohlgenannt
Obermörzel 1.664 m ü.M.
Die Alpe Obermörzel oder "Mürzel", wie sie vor rund 550 Jahren in mehreren Urkunden genannt wurde, bildete einst das Zentrum des großen "Mürzel-Alpkomplexes". Die an der Grenze zum Bregenzerwald gelegene Alpe gehörte lange Zeit zur einen Hälfte der Herrschaft Hohenems und zur anderen dem Kloster Mehrerau.
Das Zentrum der Uralpe befand sich anfangs beim sogenannten "Hof", etwas westlich auf der Ebene unterhalb der heutigen Alphütte. Als sich mehrere Gebiete von der Uralpe lösten und sich zu eigenständigen Alpen entwickelten, wurde das ursprüngliche Zentrum des komplexes in "Alt Hof" umbenannt.
Am 6. November 1453 wurde die Alpe Mürzel erstmals in einem Gerichtsprotokoll urkundlich erwähnt. "Ritter Marquart von Ems tauschte mit Lienhart Geser von Torrenburen und dessen Sohn Hans genannt Maigerhof, den ihm gehörigen Kellhof in Torrennburen, gegen die halbe Alpe Mürzel ein." Bei diesem Tausch kam es zu Konflikten, weshalb die Angelegenheit vor Gericht bereinigt wurde: "Ritter Marquart verlangte vom Geser, dass dieser erst die Alpe hergeben müsse, bevor er den Kellhof abtrete. Geser erwiderte, Ritter Marquart hätte ihm das Lehen, den Hof schon lange versprochen und sich nicht daran gehalten". Dem edlen Ritter von Ems wurde die Alphälfte zugesprochen.
Im Jahre 1797 wurde die neue Grenze zwischen der oberen und unteren Alpe mit nummerierten Markensteinen festgelegt und von den Alpgenossen gesetzt. Die Standorte der Grenzstein wurden in einem Grenzprotokoll beschrieben, welches von Alpmeister Josef Mayer, Alpmeister Michael Winder, Fußenegg, am 17. Juni 1797 als Zeugen unterzeichnet wurde.