Dornbirner Alpen

Autor:

Martin Wohlgenannt

Schönenwald 1.390 m ü.M.

Der Name der Alpe "Schönenwald" entstand ohne Zweifel in jener Zeit, in der Bauern in die Berge vorrückten und ganze Täler mit Axt und Feuer urbar machten.
Die am hinteren First gelegene Alpe stammt besitzmäßig aus dem großen "Binneler Alpkomplex". Bei der Teilung der Uralpe wurde im Jahre 1797 folgender Besitz der Alpe Schönenwald beschrieben: "... zur Alpe Schönenwald gehören 80 Kuhrechten ... mit den Weiden im Bergele ... auf roten Egg bis an roten Kener ... an Gibel ... im Kau ... am Läger ... im Schneemoos, im Windle ... und ob dem Mayenvorsäß im Haslach...". Erstmals wurde die Alpe am 5. Juni 1757 schriftlich in einer Urkunde erwähnt. Damals erwarben die vereinten Binneler Alpen Körb, Altenhof, Hochbinnel und Schönenwald im Gemeindegebiet von Schoppernau die Lindauer Hospitalalpe "Kleintherren".
Die Alpe Schönenwald musste also damals schon durch eine selbständige Hirtschaft bewirtschaftet worden sein.

Früher standen in der Flur "Alter Hof" neben der alten Wettertanne zwei dicht aneinander gebaute Alphütten, die aber im Winter  1842/43 von einer Schneelawine derart beschädigt wurden, dass sie nicht mehr als wohntauglich galten. Die Grundmauern der alten Alphütten kann man heute noch erkennen.
Im Herbst 1843 wurde der Neubau ausgeschrieben. Die Maurer,- Zimmermanns- und Dachdeckerarbeiten wurden an die jeweiligen Mindestbieter vergeben.
Im Jahre 1844 wurde der Neubau in Angriff genommen. Das Holz wurde vom nahen "Bergelewald" mit Pferden zum neuen Hüttenstandort "gestreckt" und vor Ort zu Balken und Holzschindeln verarbeitet. Steine für die Mauern und den Kellertrakt wurden dem nahegelegenen "Körblerbach" entnommen.

Nach der Topographie "Alpen im Steuerdistrikt Dornbirn", aus dem Jahre 1832, hatte die Alpe Schönenwald mit dem Vorsäß Haslach 70 Kuhweiden. Die Alpe Haslach wurde von 1811 bis 1835 mit der Alpe Schönenwald als Voralpe bewirtschaftet. Aus dem letzten Jahr liegt ein undatieter Tilgungsvertrag vor.

Der "Alte Pfiffer", unter welchem Namen ihn viele kannten, hauste nach der Alpabfahrt meist noch bis Allerheiligen in seienr zweiten Heimat, im Schönenwald. Besorgte Angehörige kontrollierten von Zeit zu Zeit, ob er noch wohlauf ist. Meist schickte man junge Burschen vom Oberfallenberg an den First bis zur Alpe Altenhof hinauf, von dort aus konnten sie erkennen, ob der Rauchfang qualmt, was stets ein Zeichen war, dass unten alles in Ordnung ist.

Nachdem Anton Wehinger aus Altersschwäche die Arbeit des Hirten im Jahre 1949 aufgeben musste, folgte ihm "Sibars Pepe", ebenfalls ein Älpler mit Leib und Seele. Der Sennbetrieb wurde mittlerweile aufgegeben, wodurch sich die Alpe zu einer reinen Galtalpe entwickelte. Josef Huber hielt der Alpe 32 Jahre in Folge die Treue, ehe sie im Jahre 1985 verpachtet wurde.


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Literatur:

Entwicklung der Alpwirtschaft am Dornbirner First Der First im Wandel der Zeit Dornbirn, 2002 S.150 bis 154