Dornbirner Alpen

Autor:

Martin Wohlgenannt

Unteralp 1.434 m ü.M.

Die Alpe unter der 1.774 m hohen Riesenspitze gehörte einst zum großen Mellen-Alpkomplex und wurde in Form einer Voralpe genutzt. Wenn man im Frühjahr zur Hochalpe aufzog, ließ man das Vieh vom tiefsten Bereich der Unteralp, dem "Gstücht", der Vegetation folgend bis zur "Hühneregg" hinauf grasen.

Durch diese ursprüngliche Bewirtschaftungsweise entstand wohl der Name der Alpe "Unteralp". Die "Oberalp" des Großkomplexes, in alten Urkunden auch "Walenlitten" genannt, liegt hoch über dem Mutterkomplex auf 1.735 m an der Westflanke des 2.063 m hohen Sünserblanken.

Am 29.5.1513 bestätigte Abt Kaspar vom Kloster Mehrerau dem Merk Sittich von Ems, dass die im hinteren Mellental gelegene Unteralp laut Urkunde vom Jahre 1418 als emsiches Erblehen ausgewiesen wurde.

Im Jahre 1836 gelangte die Alpe erstmals in Bregenzerwälder Besitz. Damals erwarb der Bezauer Kupferschmied Anton Fischer, Ellenbogen, die Unteralp von einem gewissen Alois Öchi aus Ems. Der neue Alpbesitzer musste sich zuerst das Auftriebsrecht durch das Mellental beschaffen, bevor er auf die Alpe aufziehen konnte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten erteilten ihm die Oswälder Alpgenossen im Jahre 1840 ein begrenztes Durchtriebsrecht.
Jahrzehnte später, im Jahre 1913, verkaufte der Bezauer Kupferschmied die Alpe an die Mellauer Josef  Jakob Feuerstein (Altvorsteher von Mellau) und Bartle Moosbrugger. Der Bezauer kaufte aus dem Erlös der Alpe 12 Weiderechte auf der Alpe Lindach.


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Literatur:

Entwicklung der Alpwirtschaft am Dornbirner First Der First im Wandel der Zeit Dornbirn, 2002 S.150 bis 154