Dornbirner Alpen
Autor:
Martin Wohlgenannt
Unterfluh 1.184 m ü.M.
Die Alpe Unterfluh wird im Frühjahr und Herbst als Voralpe der Interesengemeinschaft Altenhof, Körb und Schönenwald bewirtschaftet.
Sie ist im Besitz der Viehzuchtgenossenschaft Dornbirn, von deren Vertretern sie auch verwaltet wird. Die Weideflächen von Unterfluh entstanden aus einer Rodung inmitten der vorderen Firstwaldungen.
Die Flächenausdehnung der Alpe Unterfluh beträgt 93 ha, davon sind 51 ha produktive Weiden. Im Jahre 1807 wurde das Vorsäß Unterfluh, welches damals zum gemeinschaftlichen Grundbesitz der Gemeinde Dornbirn gehörte, zusammen mit anderen Gemeindealpen der mittleren Waldzone des vorderen Firstes an mehrere Dornbirner Bürger versteigert.
Unterfluh wurde von jenen Bauern erworben, die wenige Jahre zuvor die Alpe Altenhof aus dem Bineler Alpkomplex heraus kauften. Seit der Vereinigung erscheint das ehemalige Vorsäß Unterfluh als Voralpe der Alpe Altenhof. Zusammen hatten sie 70 Kuhweiderechte.
Nach den Katasterblättern vom Jahre 1857 gehörte der gemeinschaftliche Besitz Unterfluh/Altenhof 34 Weiderechtebesitzern. Von den 70 Weiderechten waren 28 im Besitze von Bauern aus dem Ortsteil Markt, 26 aus dem Hatlerdorf, 13 aus dem Oberdorf und 2 aus der Nachbargemeinde Lauterach. Den größten Anteil mit 6 Weiderechten hatte Georg Schwendinger aus dem Hatlerdorf.
Im Jahre 1843 bauten die Rechtebesitzer in Unterfluh eine Sennhütte mit großen Stallungen, Sennküche, Reifekeller und Bettlager im Stile der altbewährten "Dornbirner Type".
Der Bau der Hütte wird durch eine noch vorhandene Rechnung vom 29. Oktober 1843 bestätigt. Die Rechtebesitzer Martin Spiegel, Markt, Franz Josef Kaufmann, Hatlerdorf, Michael Schwendinger, Hatlerdorf, Michael Rein, Hatlerdorf, Georg Spiegel, Markt, Michael Huber, Hatlerdorf, Georg Schwendinger, Hatlerdorf, Jakob Schwendinger, Hatlerdorf, Johann Georg Thurnher, Oberdorf, Josef Luger, Oberdorf und Josef Luger, Markt, haben die Rechnung für richtig befunden und mit ihrer Unterschrift bestätigt. Für den Neubau der in kombinierter Stein-Holzbauweise errichteten Alphütte mit Sennerei und Keller entstanden damals für die Alpgenossen von Unterfluh Kosten von 1.400 Gulden und 57 Kreuzer.
Die Alphütte brannte am 6. Januar 1902 durch Brandstiftung zur Gänze ab. Die Täter konnten wenig später im Ebnit ausgeforscht werden.
Im selben Frühjahr begann man mit dem Bau einer neuen Hütte in ähnlicher Größe und im selben Stil.