Dornbirner Alpen
Autor:
Martin Wohlgenannt
Untermörzel 1.440 m ü.M.
Große Teile der heutigen Alpe Untermörzel entstanden aus dem einst geschlossenen "Mürzelwald". Eine Urkunde aus dem Jahre 1459, in der Ritter Marquart von Ems "vier zu Mellen seßhaften Familie auf 18 Jahre um eine Stockablöse von 20 Pfenningen von jeden hundert Huwen" die Rodungserlaubnis im "Mürzelwald" erteilt, zeugt von einer Zeit, in der Bregenzerwälder Bauern dem Alpgebiet am hinteren First ein neues Antlitz verschafften.
Im Jahre 1795 wurde die "Gemeine Alpe Mörzel" als bis dahin verbliebener Großkomplex mit Einverständnis sämtlicher Interessenten in Ober- und Untermörzel getrennt. Die korrekte Festlegung der Teilungsgrenze erfolgte durch einen Ausschuss, der von den Alpinteressenten gewählt wurde. Dem Ausschuss gehörten Andreas Dreher Bernhardus Albrich, Alpmeister Josef Dreher, Andreas Winsauer, Johann Hilbe und Johann Winder an. Im August 1797 legte das Gremium nach genauer Festlegung der Grenzen und einer Auflistung von weiteren 15 Punkten den Alpinteressenten einen schriftlichen Markenbeschreib vor, der wie folgt lautete: "Der Anfang ist auf dem Schreiner und die Marken sind nummeriert und mit einem Kreuz versehen".
Zwei Jahre nach der Trennung von der Uralpe Mörzel, im Jahre 1797, bauten die Alpgenossen im Gebiet der Alpe Untermörzel in der Flur "Litten" eine prächtige Sennhütte in kombinierter Holz-Stein-Bauweise. Wie bei allen Hütten der Dornbirner Type lebten auch hier Menschen und Vieh 200 Jahre lang unter einem Dach vereint.