Krafwerk Ebensand
Das Kleinkraftwerk Ebensand ist ein Wasserkraftwerk der VKW, das mit dem Wasser der Dornbirner Ach betrieben wird.
Das Achwasser wird im Schanerloch hinter der Schaufelschlucht gefaßt und durch 10 Tunnel in der Gesamtlänge von 2 km einem kleinen Hochspeicher im Spätenbach zugeführt. Der Stollen besitzt einen Querschnitt von 2,1 m². Hier lassen sich 4400 m³ Wasser aufspeichern, damit kann der tägliche Wasserverbrauch ausgeglichen werden.
Von dort führt eine Druckrohrleitung mit 500 mm Durchmesser und einer Länge von 450 m rund 180 m tief bis zum Kraftwerk. Das Abwasser fließt in den Staufensee.
Im Kraftwerkshaus wurden zuerst zwei Maschinensätze aufgestellt, die erst etwas später durch eine dritte Turbine - wiederum durch die Rüschwerke geliefert - ergänzt wurden. Im Kraftwerkshaus Ebensand gab es zwei Wohnungen. Die eine stand dem Kraftwerkswärter zu, die andere laut Vereinbarung mit der Staufenseegenossenschaft dem Staufenseewärter. Dieser wurde im Brandfall mittels Telefon informiert und leitete mehr Wasser in die Ach. Sogenannte Feuergräben leiteten das Wasser dann zum Brandort.
Im Mai 1899 ging das Kraftwerk Ebensand in Betrieb. Aufgrund des Vertrages mit der Stadt Dornbirn übernahm Siemens & Halske auch die Installation der öffentlichen und privaten Beleuchtungsanlagen. Bald brannten in Dornbirn knapp über 390 Straßenlampen, die meisten davon allerdings nur die halbe Nacht. Am Marktplatz sorgte eine sogenannte Bogenlampe für die stärkste Beleuchtung.
Laut Vertrag zwischen der Gemeinde Dornbirn und der Firma Siemens & Halske mussten jährlich 1 % der Bruttoeinnahmen in die Gemeindekasse gezahlt und das Werk nach 40 Jahren der Gemeinde „amortisiert, betriebsfähig und dem Bedarfe entsprechend“ übergeben werden. In den Anfangsjahren erzielte das Werk Einnahmen von rund 80.000 Kronen und Ausgaben in der Höhe von 20.000 Kronen.
Da der in Ebensand erzeugte Strom nicht ausreichte, es kam zu Klagen über Licht- und Kraftstromausfälle. Die Betreiberfirma Siemens & Halske pachtete deshalb die Wasserkraft der Spinnfabrik in Boden. Mit dem Bau der Elektrischen Bahn nach Lustenau wurde zusätzliche Energie benötigt. Der Strom für die EBDL wurde durch ein kleines Dampfkraftwerk – ein Lokomobil – beim Betriebsgelände der Bahn in der Schützenstraße garantiert.
Siehe auch Bau des Kraftwerks Ebensand