Autor:
Anton Ulmer
Kirche St. Leopold - Architektur und Ausmalung
Der heutige Kirchenbau wurde in den Jahren 1860/66 nach Plänen des bayerischen Hofbauinspektors Eduard von Riedel im Münchner Rundbogenstil errichtet. Betritt man die Kirche durch das westliche Hauptportal, gelangt man in eine Vorhalle , an die links die Marienkapelle anschließt. Auf ihrem Altar befindet sich ein viel verehrtes Vesperbild (Pietà) aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Das äußere, schlichte Erscheinungsbild der Kirche verrät nichts über den Raum, der den eintretenden Besucher erwartet. Einmal überrascht die Weite und Höhe des gut proportionierten, tonnengewölbten Saales, dann aber ist es die vollständige Ausmalung des Kirchenraumes, die den Besucher gefangen nimmt. Diese erfolgte in den Jahren 1890/92 nach einem theologischen Bildprogramm des damaligen Expositus und späteren ersten Pfarrers Ferdinand Gierer. Die Ausführung der Bilder wurde Hermann Lang aus dem schwäbischen Krumbach übertragen, während die reiche Dekorationsmalerei von Hans Martin aus Aichstetten/Wttbg. stammt.
Der Hauptgedanke, den Ferdinand Gierer dem Bildprogramm zu Grunde legte, bildet das Erlösungswerk Jesu Christi. An den Seiten des Triumphbogens und in den Gewölbejochen des Schiffs sind Episoden aus dem Leben Jesu von der Verkündigung an Maria, bis hin zur Auferstehung dargestellt. Das Deckengemälde im Chorraum stellt die Sendung und Herabkunft des Heiligen Geistes am Pfingstfest dar. An der rechten Seitenwand des Chores ist das Wirken der Kirche auf Erden dargestellt, während das Bild links die Kirche in der Vollendung am Ende der Zeiten zum Inhalt hat. Hinzuweisen ist noch auf die dominierende Darstellung der Dreifaltigkeit in Form des sogenannten Gnadenstuhles im mittleren Gewölbezwickel der Apsis.
Siehe auch: St. Leopold - Geschichte und St. Leopold - Ausstattung