Autor:
Anton Ulmer
Kirche St. Leopold - Geschichte
Hatlerdof, der südlich der Dornbirnerach liegende zweite Bezirk von Dornbirn, gehörte über Jahrhunderte zu St. Martin, der Mutterpfarre aller Dornbirner Pfarreien. Nachdem 1790 die erste kleine Kirche errichtet wurde, kam es 1791 zur Schaffung einer Kaplanei. Diese wurde 1846 Expositur und gehörte als Außenstelle bis 1896 zu St. Martin. In diesem Jahr erfolgte die Erhebung zur selbstständigen Pfarre.
Der heutige Kirchenbau wurde in den Jahren 1860/66 nach Plänen des bayerischen Hofbauinspektors Eduard von Riedel im Münchner Rundbogenstil errichtet. Die Ausstattung der Kirche – Altäre, Kanzel, Beichtstühle – ist zeittypisch aus Holz gefertigt. Ihre Farbfassung ist auf die Farbigkeit der Ausmalung abgestimmt. Der rechte Seitenaltar ist dem Kirchenpatron, dem hl. Leopold, geweiht. Er ist mit einem Modell der Kirche dargestellt. Leopold III., Markgraf von Österreich, lebte von 1075 bis 1136. Er wird als Begründer Österreichs angesehen. 1485 wurde er heilig gesprochen und 1663 zum Landespatron von Österreich erklärt.
Da der Kirchenraum im Laufe der Zeit nie wesentliche Veränderungen erfahren hat, stellt die Kirche ein einzigartiges Beispiel von unverändert erhaltener Sakralarchitektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts dar. Neben ihrer kunsthistorischen Bedeutung ist die Hatler Kirche durch die Inhalte ihrer Ausmalung vor allem auch ein Zeugnis der Glaubensverkündigung des späten 19. Jahrhunderts.
Siehe auch: St. Leopold - Architektur und Ausmalung und St. Leopold - Ausstattung.
Literatur:
Anton Ulmer: Pfarrkirche St. Leopold. Kirchenführer. Dornbirn, 2004