Autor:
Anton Ulmer
Kirche St. Martin - Architektur
St. Martin ist die Mutter- und Hauptkirche von Dornbirn. Mit ihrer mächtigen Fassade bestimmt sie das Bild des Marktplatzes, dem bedeutendsten Platz der Stadt.
Die Kirche wurde 1839/40 nach Plänen des k.k. Kreisingenieurs Martin Kink errichtet. Die Weihe erfolgte am 3. September 1857 durch Fürstbischof Vinzenz Gasser von Brixen.
St. Martin stellt den bedeutendsten klassizistischen Kirchenbau Vorarlbergs dar. Der zum Marktplatz gerichteten Eingangsseite – beim Bau wurde die Ostung der Kirche aufgegeben – ist ein tempelartiger Portikus mit sechs ionischen Säulen und Dreiecksgiebel vorgebaut.
Das Wandgemälde „Die vier letzten Dinge“ (Tod, Gericht, Himmel, Hölle) an der Eingangswand schuf 1923 der Feldkircher Künstler Josef Huber. Von ihm wurde im Jahr darauf auch das Giebelmosaik „Der Einzug Jesu in Jerusalem“ ausgeführt.
Das Kircheninnere ist einfach und klar gestaltet. Der weite, breitgelagerte Saalraum wird von einer Segmentbogentonne überspannt. Pilaster und Gurte gliedern Wände und Gewölbe. Wandpfeiler trennen den eingezogenen, erhöhten Chorraum mit Apsis vom Schiff. Das heutige Aussehen des Innenraumes geht auf die tiefgreifende Umgestaltung von 1967/68 zurück. Mit der Planung war der Architekt Emil Steffann (1899-1968) aus Bad Godesberg beauftragt. Er gilt als Schlüsselfigur in Deutschlands moderner Kirchenbaukunst. Steffann ordnet den Raum völlig neu: In die Mitte stellt er Altar und Taufstein, die von drei Seiten von Bankgruppen umschlossen werden. In erhöhter Lage befinden sich am vorderen Rand des Chorraumes Priestersitz und Ambo. Der freistehende, blockhafte Zelebrationsaltar wird als räumlicher Mittelpunkt und geistliches Zentrum erfahrbar, um das sich die Gemeinde versammelt. Dieser und der Taufstein - beide aus Laaser Marmor – stammen von dem Bregenzerwälder Bildhauer Herbert Albrecht. Kirchturm ist 60m hoch.
Teil des historischen Spaziergangs
Siehe auch: St. Martin - Geschichte und St. Martin - Ausstattung
Literatur:
ULMER, Anton: Pfarrkirche St. Martin. Kirchenführer Dornbirn, 2007