Autor:
Anton Ulmer
Kirche St. Martin - Ausstattung
St. Martin ist die Mutter- und Hauptkirche von Dornbirn. Mit ihrer mächtigen Fassade bestimmt sie das Bild des Marktplatzes, dem bedeutendsten Platz der Stadt.
Die Deckengemälde im Kirchenschiff wurden von dem bedeutenden Tiroler Kirchenmaler Franz Plattner (1826-1887) in den Jahren 1875/77 ausgeführt. Das große Mittelbild behandelt das Thema „Pfingsten“. Es zeigt die Aussendung des Heiligen Geistes und die Gründung der Kirche mit dem ersten Wirken der Apostel. Um dieses Bild reihen sich Darstellungen aus dem Leben des hl. Martin von Tours, dem Kirchenpatron. Die Schilderung beginnt rückwärts und zeigt wie Martin die Klosterschule verlassen muss. Rechts ist die bekannteste Szene aus seinem Leben dargestellt, als er am Stadttor von Amiens mit einem Bettler seinen Mantel teilt. Im mittleren Teil wird Martins Traum geschildert, in dem ihm Christus in dem Mantel, den er dem Bettler geschenkt hatte, erscheint. Dann ist Martin als Abt und seine Weihe zum Bischof zu sehen. Es folgt seine Predigt- und Wundertätigkeit. Das letzte Bild (gegen den Hochaltar) berichtet schließlich von seinem Sterben und der Aufnahme in den Himmel.
Der Dornbirner Maler Johann Kaspar Rick (1808-1888) ist mit mehreren Werken vertreten. So stammt das Deckengemälde im Chor von ihm. Es stellt die „Geburt Christi“ dar. Mit den Hirten ziehen Vertreter des Alten Bundes zur Krippe und den Weisen aus dem Morgenland folgen Repräsentanten des Neuen Bundes. Die Apostelbilder an den Wänden des Schiffs und die Kirchenväter im Altarraum sind ebenfalls Schöpfungen von Rick. Auch der klassizistische Hochaltar und die Kanzel gehen auf seine Entwürfen zurück, ebenso die kleinen Darstellungen des Kreuzweges auf den Beichtstühlen.
Beidseits des Hochaltars sind zwei von dem Dornbirner Josef Anton Rhomberg (1786-1855) gemalte, frühere Seitenaltarblätter angebracht: Die 1828 entstandene „Übergabe des Rosenkranzes an den hl. Dominikus“ und „Maria mit den hll. Aloysius und Ignatius von Loyola“ von 1851. An der Apsiswand sind zwei überlebensgroße Skulpturen, qualitätsvolle Arbeiten eines unbekannten Meisters zu sehen, rechts der hl. Martin mit Schwert und links der hl. Georg mit dem Drachen, beide aus der Vorgängerkirche des 18. Jahrhunderts.
1927 erhielt die Kirche eine Orgel von Josef Behmann, Schwarzach, mit 67 Register auf drei Manualen und Pedal bei elektro-pneumatischer Traktur. 1979 kam eine Chororgel dazu. Das fünfstimmige Geläut besteht aus einer Glocke von 1548 und vier Stahlglocken der Böhler-Werke, Kapfenberg, von 1921.
Teil des historischen Spaziergangs
Siehe auch: St. Martin - Geschichte und St. Martin - Architektur