Bürgle

Der auf einer Seehöhe von rund 580 - 650 Meter (und somit etwa 140 Meter über dem Talboden) in einer Waldlichtung an den Ausläufern des Karren gelegene Weiler Bürgle20 zählt heute knapp 30 Häuser, von denen nur einige wenige Bauernhöfe und die meisten Wohnhäuser von Familien sind, deren Erwerbstätige in die Stadt auspendeln müssen. Die erhöhte Randlage und relative Abgeschiedenheit dieses Weilers macht die Satellitenaufnahme von Google-Earth deutlich. Trotz der - besonders im Winter - schwierigen Zufahrtsmöglichkeiten über Mühlebach nimmt Bürgle eine Gunstlage ein, die sich vor allem in der reizvollen Aussicht über das Stadtgebiet von Dornbirn hinweg gegen Nordwesten hin in Richtung Bodensee und gegen Südwesten hin in Richtung der Schweizer Berge manifestiert. Der Urkataster von 1857 zeigt, dass Bürgle vor 150 Jahren nur aus einigen Bauernhäusern bestand, von denen aus der gegen Nordwesten zu flacher werdende Hang bewirtschaftet wurde. Kartografisch unterschieden wurde zwischen dem eigentlichen Weiler Bürgle, der direkt von Mühlebach aus erreicht werden konnte, und dem Weiler Oberbürgle, der vom Mühlebachtobel aus angefahren werden musste. Interessanterweise hat sich aber trotz der Zunahme an Häusern an der Konfiguration der Waldlichtung seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum heutigen Tag nichts geändert, wie das aktuelle Luftbild (S. 58) erkennen lässt. Lediglich die nord-süd verlaufende Schneise der Seilbahntrasse ist jüngeren Datums.

Autor:

Johann Peer

Literatur:

Dornbirner Schriften Nr. 42
Beiträge zur Stadtkunde