Stüben
Den alten Ortskern von Stüben bilden die parallel, aber zueinander etwas versetzt ausgerichteten Bauernhäuser mit den Nummern 1,2,3 und 4 die mit ihren Giebelfassaden "talwärts" blicken, sowie das etwas abseits dazu gelegene haus Nr.5, das den Schichtenlinien des Hanges folgt und mit seiner Traufseite zum Rheintal hin ausgerichtet ist. Sie alle müssen zufolge des Urkatasters bereits in der 1.Hälfte des 19.Jahrhunderts bestanden haben. Die Häuserreihe mit den Nummern 1 bis 4 steht an einer Geländekante, sodass sie bereits im Zuge der Annäherung von Unterfallenberg aus mit ihren Giebelfassaden prominent ins Blickfeld rückt. Die vorgelagerte mit Obstbäumen bestückte Wiese gibt jeweils nur Bildausschnitte und nicht das gesamte Panorama frei, sodass die Annäherung in einem Spannungsbogen verschiedener Wahrnehmungssequenzen verläuft. Ist man auf Höhe der Abzweigung angelangt, welche die Häuserreihe erschließt, bewirkt die Staffelung der Gebäude zueinander, dass ein geschlossener Straßenraum wahrgenommen wird, in dem durch das kulissenhafte Hintereinanderstehen der Längsfassaden Tiefenwirkung erzeugt wird. Es darf vermutet werden, dass die Häuserreihe etwa zur gleichen Zeit entstanden ist, weil die Bauten in ihrer Situierung offensichtlich aufeinander Rücksicht nehmen, eine genaue Datierung ist allerdings wegen gravierender Veränderungen der Fassaden.
Autor:
Johann Peer
Literatur:
Beiträge zur Stadtkunde Dornbirner Schriften Nr. 37