Watzenegg

Bekannt ist, dass von Bregenz (Brigantium) aus eine Römerstraße am östlichen Rand des Rheintales und entlang des Hangfußes des westlichen Ausläufer des Bregenzerwaldes über Feldkirch nach Chur geführt hat. Die ältesten Siedlungsstrukturen im Rheintal stammen aber von den Alemannen, die kleine Weiler entlang dieser Straße an den von den Wäldern herunter kommenden Bächen errichtet haben. Um das Jahr 1000, als die Besiedlung des Bregenzerwaldes einsetzte war auch der Dornbirner Berg bereits bewohnt. Urkundliche Erwähnungen der Dörfer, die sich daraus entwickelt haben, gibt es seit dem Mittelalter, wobei damals schon nicht nur die "Schnittstelle" zwischen Ebene und Hangfuß, sondern - nach entsprechenden Waldrodungen - auch die gegen Osten zu anschließende Hangfläche bebaut war. Leider setzen diesbezügliche Quellen verhältnismäßig spät ein: Haselstauden wird 1249 urkundlich genannt, das Oberdorf folgt 1290, Mühlebach 1318, Kehleg dürfte 1354 schon bestanden haben.
Die Bergparzelle Watzenegg wird unter dem latinisierten Namen "de wazzeneggo" erstmals 1340 in einem Verzeichnis der Mehrerauer Zinser geführt.

Der Urkataster von 1857 zeigt das aus etwa 16 Bauernhöfen bestehende Dorf Watzenegg umgeben von den oft nur aus ganz wenigen Häusern bestehenden kleinen Weilern. Bis in die
1950-er Jahre hat sich an der von landwirtschaftlichen Gehöften dominierten Siedlungsstruktur am Dornbirner Berg nicht allzu viel geändert, wie sich aus dem Luftbild der damaligen Zeit ablesen lässt.

Von den ehemaligen Rheintalhöfen, die früher den Ortskern von Watzenegg prägten, sind nur mehr wenige einigermaßen unverändert erhalten geblieben. Sie säumen die Straße und bilden mit ihrer zueinander versetzten Anordnung so etwas wie "räumliche Dichte". In ihrer Orientierung sind sie wohl nord-süd als auch ost-west ausgerichtet, was zur Folge hat, dass einige von ihnen ihre Traufseite, andere ihre Giebelfassade der Straße zuwenden.


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Autor:

Johann Peer

Literatur:

Beiträge zur Stadtkunde Dornbirner Schriften Nr. 37